Die anonyme Bestattung bedeutet die Beisetzung in einem Gemeinschaftsgrabfeld meist unter Rasen, ohne dass Angehörige erkennen können, wo die genaue Beisetzungsstelle ist. Die Begleitung der Beisetzung ist deshalb nicht möglich.
Die Tatsache keinen genauen Ort zum Trauern zu haben, führt häufig im Nachhinein zu Zweifeln, ob die Wahl der Grabstelle die richtige war. Oft wird die anonyme Grabstelle nur wegen der Pflege des Rasens durch den Friedhof gewählt, nicht weil der Verstorbene unbedingt ein anonymes, namenloses Grab wünschte. Außerdem ist für viele Ehepartner die Vorstellung, einmal an verschiedenen Orten begraben zu sein, beunruhigend.
Auf den kirchlichen Friedhöfen der Stadt Bayreuth gibt es Urnenreihengräber, die ebenfalls die Grabpflege beinhalten und somit nicht von den Angehörigen gepflegt werden müssen. Dort ist dann eine Urnenbeisetzung mit einer Schriftplatte möglich, die umgangssprachlich oft als "halbanonyme Bestattung" bezeichnet werden. Im Gegensatz zum anonymen Grab haben diese Rasengrabstellen jedoch einige Vorteile. Die Angehörigen kennen den Ort und können die Beisetzung begleiten.