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Eine kurze Zusammenfassung:
Der Text beschreibt den Wandel im Umgang mit Verstorbenen, insbesondere im Bestattungshaus Neumann in Speichersdorf. Seit der Gründung 1993 hat sich das Verhältnis von Erd- zu Feuerbestattungen stark verändert: Heute wählen 80 % der Kunden die Feuerbestattung. In katholischen Gebieten sind Erdbestattungen häufiger, da die Kirche bis Mitte der 1960er Jahre nur diese erlaubte.
Ein signifikanter Trend seit der Corona-Pandemie ist die Zunahme unpersönlicher Bestattungsformen. Viele Angehörige verzichten auf traditionelle Trauerfeiern oder die Aufbahrung des Verstorbenen zuhause. Urnenreihengräber, die keine individuelle Grabpflege erfordern, werden beliebter. Auch die Zahl der Wald- oder Baumbestattungen steigt, da diese eine naturnahe Alternative bieten.
Generell sterben heute mehr Menschen in Krankenhäusern oder Heimen, was die Bedeutung kirchlicher Bestattungen mindert. Die Zahl freier Trauerredner nimmt zu. Die evangelischen Friedhöfe in Bayreuth bieten keine anonymen Gräber an, um an die individuelle Identität der Verstorbenen zu erinnern. Der evangelische Pfarrer Carsten Brall betont, dass die Corona-Jahre zu einer verstärkten Distanz zu Verstorbenen geführt haben, aber auch zu einer bewussteren Erinnerungskultur, beispielsweise bei sogenannten Sternenkindern.
Katholischer Pfarrer Norbert Förster bemerkt, dass auch in ländlichen Gebieten die Urnenbeisetzungen zunehmen, während das traditionelle Requiem an Bedeutung verliert. Dies spiegelt Veränderungen im Glauben und Wissen wider. Für viele Angehörige steht der Abschied im Vordergrund, weniger die religiöse Vorstellung der Auferstehung.
Zusammengefasst zeigt der Text, dass sich Bestattungsrituale und -praktiken in den letzten Jahrzehnten stark verändert haben, beeinflusst durch gesellschaftliche, religiöse und pandemische Entwicklungen.