Speichersdorf. (whü) Wenn der Tod in die Familie eingreift, dann bringt das unser Leben völlig durcheinander. In dieser Situation ist in allen Fragen rund um die Bestattung guter Rat teuer und professionelle Hilfe vonnöten. In dieser Krisen- und Trauersituation ist es gut, dass es Menschen gibt, die diesen Beruf zu ihrer Berufung gemacht haben. Seit 15 Jahren kümmert sich die Belegschaft des Bestattungsinstituts Neumann einfühlsam und professionell um den Toten und seine Angehörigen, und ermöglicht diesen, würdevoll Abschied zu nehmen. Wir sprachen mit dem Inhaber des Speichersdorfer Betriebs Elmar Neuman, der hier im nord- und südöstlichen Landkreis Bayreuth sowie in der nördlichen Oberpfalz tätig ist und im September 2009 die Einweihung seiner neuen Räumlichkeiten im ehemaligen EON-Betriebsgebäude an der Weidener Strasse feiern konnte.
Im Mittelpunkt des Bestattungswesens steht der Mensch: der Verstorbene wie die Angehörigen?
Seine besondere Prägung erhält der Beruf dadurch, dass er ein hohes Maß an Verantwortung für Menschen – Verstorbene und Hinterbliebene – verlangt. Der Verstorbene und seine Familie stehen im Mittelpunkt aller Bemühungen, die rund um die emotional wohl schwierigste Situation im menschlichen Dasein zu leisten sind. Plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Der Tod eines geliebten Menschen bringt unser Leben völlig durcheinander. Wo gestern noch Dialog war, herrscht heute plötzliche Stille. Wir sind tief verzweifelt, manchmal sogar zornig, weil der Verstorbene einfach gegangen ist. Die Trauer trifft uns mit einer Wucht intensiver Gefühle. Hier greift unser Selbstverständnis: „Wir helfen, wenn Sie Hilfe brauchen.“
Und fachliches Know How?
Natürlich! Neben fachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten aus dem kaufmännisch-verwaltenden sowie handwerklichen Bereich verlangt der Beruf wesentliche Rechtskenntnisse. Insgesamt erscheint der Beruf mit seinen vielfältigen Anforderungen – die von regionalen Bräuchen ebenso wie von religiösen, ethischen und ästhetischen Empfindungen abhängen – als sehr anspruchsvoll und in Teilbereichen belastend.
Was leisten Sie?
Im Trauerfall stehen viele Wege und Arbeiten an. Welches unserer Angebote die Angehörigen in Anspruch nehmen oder selbst organisieren wollen, entscheiden diese selbst. Wir sind von der pünktlichen Überführung bis zum Besorgen von Dokumenten und Erledigen sämtlicher Formalitäten bei Behördengängen, bzw. übernehmen diese auf Wunsch ganz. Wir beantragen / benachrichtigen / melden ab. Sterbeurkunden, Sterbegeld, Sterbegeldversicherung, Rente, Witwenrentenvorschusszahlung, Krankenkasse, Versicherungen, GEZ, Vereine, Abonnements und andere.
Dazu kommt ein breites Sortiment an Produkten, die im Trauerfall nötig und hilfreich sind?
Neben einer breiten Auswahl an Särgen gehören Urnen, Wäsche, Trauerdrucke, Blumen und Grabmale dazu. Bei der Sargauswahl ist wichtig zu wissen: Es gibt keine Pappsärge. Das verbietet das Bestattungsgesetz. Es muß Vollholz sein. Die Angehörigen können bei uns den Sarg auch selbst mitbringen. Der Sarg wird mit Ölpapier eingeschlagen, da Flüssigkeiten nicht austreten dürfen. Der Verstorbene selbst wird auf eine Baumwollmatratze und ein Spanntuch gebetet.
Oft ist auch Vorsorge hilfreich?
Das Sterbegeld ist seit dem 1. Januar 2004 ersatzlos gestrichen. Der Bestattungs-Vorsorge-Vertrag ist die geeignete Möglichkeit, um für sich selbst und seine Angehörigen in diesem Rahmen optimale Vorsorge zu treffen. Den Inhalt des Vertrages bestimmt jeder für sich selbst. Dies kann von der Art und Weise der Bestattungsdurchführung, der Benachrichtigung von Freunden und Bekannten, über Anzeigen in Zeitungen, Trauerbriefe und Danksagungen, bis zur Wahl des Friedhofes und des Grabes, Grabmalausführungen, Grabbepflanzung und Pflege gehen. Auch Abrechnungen mit Versicherungen und Krankenkassen, Formalitäten bei Behörden, die Verwendung eines eventuellen Überschusses, die Haustierunterbringung können vertraglich vereinbart werden. Damit das Geld für die Bestattung bereitgestellt wird, empfehlen wir die Einrichtung eines Kontos bei der Deutschen Bestattungsvorsorge Treuhand AG.
Ein junger Ausbildungsberuf?
In der Tat! Erst 2003/2004 ist der außergewöhnliche Beruf zum Ausbildungsberuf geworden – die „Bestattungfachkraft. In unserem Betrieb sind derzeit zwei junge Menschen zur Ausbildung.
Was tun im Trauerfall?
Egal ob uns ein Mensch zuhause verlässt, im Krankenhaus oder im Heim: Nehmen Sie sich Zeit, Abschied zu nehmen. In aller Ruhe, ganz ohne Druck. Diese Zeit des Trauerns und Erinnerns kann Ihnen keiner nehmen. Als nächsten Schritt gilt es, den Hausarzt zu verständigen. Er kennt seine Patienten und kann verantwortungsbewusst die amtliche Todesbescheinigung ausstellen. Gibt es noch eine Chance auf Rettung, rufen Sie den Notarzt. Allerdings kennt der diensthabende Arzt meist die Krankheitsgeschichte nicht und ist in diesem Fall gezwungen, die Polizei zu rufen. Deshalb warten Sie am besten, wenn möglich, auf den Hausarzt. Stirbt der Angehörige in einem Krankenhaus, Senioren- oder Pflegeheim, kümmert sich der Pflegedienst darum, dass die Todesbescheinigung ausgestellt wird. In jedem Fall haben Sie das Recht, den Bestatter frei zu wählen – auch wenn Ihnen ein bestimmtes Bestattungsinstitut empfohlen wird. Vertrauen Sie dabei auf Ihr Gespür und den Menschen, denen Sie sich verbunden fühlen.
Kontaktieren Sie uns unabhängig von Ort und Zeit, gerne auch zur Vorab-Information: Wir sind jederzeit für Sie da – 24 Stunden am Tag, 365 Tage und Nächte im Jahr.
Welche Bestattungsarten gibt es?
Die Art der Bestattung richtet sich nach den Wünschen des Verstorbenen und seiner Familie, die die Grabstätte noch in vielen Jahren besuchen und evtl. pflegen möchte. Wo finde ich den Platz für eine geeignete Ruhestätte? Welche Grabart wähle ich? Ist eine Familien-Grabstätte vorhanden oder geplant? Neben den „klassischen“ Arten der Erd- oder Feuerbestattung gibt es die See-, Wald- oder Diamantbestattung, anonym oder in der Luft – den Formen der Beisetzung sind kaum Grenzen gesetzt.