Einweihung des neuen Firmensitzes, Tag der offenen Tür

Speichersdorf. (whü) 1993 als Zweimannbetrieb gestartet feierte das Bestattungsinstitut Neumann am Wochenende die Einweihung seiner neuen Räumlichkeiten im ehemaligen EON-Betriebsgebäude an der Weidener Strasse. Unzählige Besucher und Gäste aus Speichersdorf und der Region von Pegnitz bis Erbendorf nutzten die Gelegenheit, beim Tag der offenen Tür einen Blick hinter die Kulissen eines Bestattungsunternehmen zu werfen.

Die Belegschaft mit zwölf Festangestellten, zwei Azubis und Aushilfen hatten alle Hände voll zu tun, dem riesigen, nicht mehr abreissenden Besucherandrang her zu werden. Auch eine Reihe auswärtiger kirchlicher Vertreter wie Pfarrer Konrad Amschl aus Kemnath und Pfarrer Dirk Grafe waren gekommen. Die Führungen durch die Räumlichkeiten und das Betriebsgelände war restlos überbesetzt. Viele hatten dazu den wunderschönen Herbst- und Wahlsonntag genutzt.

Der richtige Weg
Entsprechend überwältigt zeigte sich Inhaber Elmar Neumann von der Ressonanz. 15 Jahre ist es her, dass er mit seiner Frau Irmgard im Wohnzimmer seines Vaters ein Büro, in der Bayreuther Strasse die Ausstellungsräume einrichtete und die Fahrzeuge in den Ställen der Mutter in Kemnath unterstellte. Es seien auch schwere Jahre gewesen, so erinnert sich Neumann, in der so manche Hürde zu meistern gewesen sei und immer wieder Zweifel aufkamen, ob denn die Entscheidung richtig gewesen sei. „Heute bestätigt sich, dass wir den richtigen weg eingeschlagen haben und auf den richtigen Weg sind“, so ein zufriedener Inhaber. Pfarrer Klaus Rettig habe ihn seinerzeit in einem Gespräch dahingehend bestärkt, dass man ihm anmerke, dass das Bestattungswesen bei ihm nicht nur Beruf, sondern Berufung sei. „Dies fließt in die tägliche Arbeit mit ein.“

Neumann machte aber auch keinen Hehl draus, dass er die Belastungen des Berufs und die schwierigen Tätigkeiten nicht ohne seine Frau und seinen Stab an Mitarbeitern mit Micha Christer an der Spitze nicht hätte schaffen können. „Hinter jedem starken Mann steckt eine starke Frau, und hinter jedem funktionierenden Betrieb eine zuverlässige, vertrauenswürdige Mannschaft“, so Neumann.

Einweihung
Aufgrund der großen Teilnehmerzahl wurde die Eröffnungs- und ökumenische Einweihungsfeier mit den Geistlichen Klaus Rettig und Sven Grillmeier  kurzerhand nach außen in den Innenhof des Betriebsgeländes verlegt. Ganz seiner Firmenphilosophie entsprechend wurde die Feierstunde mit Bonhoeffers „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ eröffnet. „Wir brauchen in der Erwartung des Todes Worte und Zeichen gegen den Tod“, so Rettig. 1944 in Tages- und Nachtangst hatte die der evangelische Theologe diese Strophen im KZ Flossenbürg an seine Braut geschrieben. „Wir müssen der Trauer recht geben, haben aber als Christen im auferstandenen Christus über den Tod hinaus Worte und Zeichen der Hoffnung“, so der Geistliche. Pfarrer Grillmeier betonte in seiner Predigt, schnell und leicht sei so dahingesagt, dass wir glauben, dass Jesus den toten Menschen zum Leben führen wird und der Tod nicht das Ende bedeute. Wenn der Tod in die Familie eingreift, dann stehe der Glaube auf einer großen Bewährungsprobe.

Allein schon deshalb könne es keine „Entsorgung“ eines Verstorbenen geben, sondern sei der pietätvolle Umgang gefordert. Da die Familie in der Trauersituation überfordert sei, sei es gut, dass es Menschen gebe, die diesen Beruf zu ihrer Berufung gemacht haben. Einfühlsam und mit einem Touch an Professionalität müsse der Tote hergerichtet werden, um würdevoll Abschied nehmen zu können. Da dies auch für nicht kirchlich gebundene Menschen gelte, lobte der Geistliche das Vorhandensein eines Abschiedsraums.

Grillmeier zeigte sich auch angetan, dass passend dazu im ganzen Unternehmen die schwarze Farbe keine Rolle spiele. Das Hauptgebäude sei in leuchtendem Rot-Ton gehalten. In einem Spiegel spiegle sich unser Leben wieder. Eine in hellen Farben gehaltene Plastik stelle die Brücke zwischen Leben und Tod dar. In gold-roten und gelben Farben der Liebe und des Göttlichen symbolisieren eigens von einem italienischen Künstler entworfene Mosaike, dass alles ein Hinüberkommen zum auferstandenen Herrn sei. „Im berechtigten Leid und Schmerz haben wir die Hoffnung auf die Auferstehung“, so Pfarrer Grillmeier.

Der Gemeinderat habe 1993 einem jungen, dynamischen Dienstleister in Sachen Bestattungswesen einstimmig das Vertrauen ausgesprochen, erinnerte Bürgermeister Manfred Porsch, als sich dieser dem Gemeinderat vorgestellt habe. Es sei eine richtige Entscheidung gewesen. Neumann habe erfüllt, was er zugesagt habe, und seither Menschen geholfen, die einen Todesfall haben. Geschockte Menschen brauchen im Bestattungswesen Hilfe und Unterstützung, betonte Porsch. Jeder sei unweigerlich betroffen. Dank einer Dienstleistung von hoher Qualität sei man bei den Neumanns gut aufgehoben. Hier werde der Tod hintangestellt. Neumann habe das Vertrauen der Menschen gefunden und sei dadurch ständig gewachsen.

Sechs geführte Besichtigungen statt der zwei geplanten
Mehrere Besichtigungsrunden mit Inhaber Elmar Neumann und Geschäftsführer Micha Crister rundeten das Programm ab. Auch an die Kleinen wurde gedacht. Sie konnten bei der Gärtnerei Bauer Stecklinge setzen beim Fliesenlegermeister Lorenz Mosaike legen oder beim Steinmetz Popp meiseln.

Pfr. Klaus Rettig, Elmar Neumann, Pfr. Sven Grillmeier
Herrliches Wetter bei der Einweihung
Wieviel kostet ein Sarg ...
Grußesworte des 1. Bürgermeisters Manfred Porsch
Wie sieht ein Sarg von innen aus, hier im Sarglager